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Wie sollte Ihr Hund die Welt kennenlernen?
Eine Welpengruppe kann und sollte etwas Schönes sein. Doch gerade in offenen Spielgruppen ist die Dynamik nicht vorhersehbar, weshalb es in der Realität meistens nicht so harmonisch verläuft. Oft erzählen mir Kunden, dass Sie vorher in einer sogenannten Spielstunde waren und sich ihr Hund dort leider nicht besonders wohl gefühlt oder sogar schlechte Erfahrungen gemacht hat. Beim ersten Treffen kann das noch gut laufen, da alle Teilnehmer etwas zurückhaltend sind. Jedoch wachsen die Welpen unterschiedlich schnell, die Temperamente und Charaktere entwicklen sich und schon beim zweiten Treffen kann sich ein Ungleichgewicht abzeichnen. Es wird geknurrt, gerauft und gehetzt.
Die Idee der Welpenspielgruppe ist es, die soziale Kompetenz zu fördern. Doch was kann ein Welpe von einem anderen Welpen lernen? Ein souveränes Auftreten gegenüber Hunden? Woher soll er das kennen? Eine solche Lehrfunktion können tatsächlich nur die echten Eltern des Welpen oder ein anderer erwachsener, souveräner Hund übernehmen.
“Die regeln das unter sich!”
Das tun sie. Und nicht selten wird dabei gezwickt, bedrängt und gemobbt. Das kann zur Folge haben, dass schüchterne Welpen ängstlicher werden, wenn sie von anderen Welpen bedrängt werden, oder lernen aggressiv zu reagieren, um sich Abstand zu verschaffen. Aufdringliche Welpen lernen wiederum, dass sie mit ihrem Verhalten durchkommen und entwicklen sich manchmal zu Mobbern. Lässt man der Sache freien lauf, profitieren Welpen nicht durch diese Gruppe. Stattdessen wird unnatürliches Verhalten gefördert.
Eine Zusammenkunft vieler Welpen entspricht nicht den Anforderungen, denen ihr Hund im alltäglichen Leben begegnen wird. Möchten Sie trotzdem eine Welpengruppe besuchen, achten Sie auf eine angemessene Gruppengröße (max. 6 Welpen), einen kompetenten Trainer und der Einhaltung von Aktions- und Ruhephasen. Fragen Sie auch nach der Anwesenheit eines souveränen, erwachsenen Hundes, der bei Bedarf im Welpenspiel regulierend einbringt.
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Welpenspiel ist wichtig
Ihr Welpe sollte gute Erfahrungen sammeln dürfen, damit er sich zu einem ausgeglichenen Hund entwicklen kann. Es kommt hier auf die Qualität der Kontakte an. Möglicherweise kann Ihr privater Hundetrainer Ihnen passende Kontakte zu anderen Welpenbesitzern vermitteln, mit denen Sie sich verabreden können.
Das Schöne an der Erziehung eines Welpen ist, dass Sie von Anfang an die Möglichkeit haben, die Entwicklung Ihres Hundes positiv zu beeinflussen. Die Erfahrung zeigt, dass junge Hunde entspannter und weniger stürmisch sind, wenn sie nicht an einer Welpenspielstunde teilgenommen haben. Durch ausgewählte Kontakte zu sozialkompetenten und/oder älteren Hunden können wesentlich wertvollere Erfahrungen gesammelt werden.