Ziemlich beste Freunde

Foto: Philip Nürnberger

Hallo Forrest! 

Es war 2012 als ein kleiner Welpe mit nur etwa zehn Wochen auf einem Hinterhof in Polen gerettet wurde. Man brachte ihn nach Deutschland auf einen Hof in der Nähe Berlins. Angekommen zwischen einigen anderen, viel größeren Hunden und Pferden, wirkte er etwas verloren. Doch er sollte nicht lange dort bleiben. Die Hofbesitzerin übergab ihn meiner damaligen Mitbewohnerin mit den Worten: „Er ist noch viel zu klein für diesen Ort. Nimm ihn gern für eine Weile mit.“ Ohne größere Überlegungen stiegen beide ins Auto und fuhren über die Landstraße in Richtung Stadt. Er lag auf ihrem Schoß und schlief. Seinen Namen trug er bereits.

Es war früh am Abend und ich saß zu Hause am Schreibtisch, als sich die Wohnungstür öffnete. „Das ist Forrest!“ sagte sie. Vermutlich hatte ich ein Fragezeichen über dem Kopf, bis drei Sekunden später ein kleines Wesen um die Ecke zu mir ins Zimmer getappst kam. Etwas wackelig auf den Beinen schaffte es der Kleine zu mir und leckte an meiner Hand. Ich war entzückt! Kater und Katze schauten entgeistert. Damit hatten sie wohl heute nicht mehr gerechnet – ich auch nicht. Der kleine Mann bekam an diesem Abend noch etwas Ziegenmilch und schlief dann auf einer Decke ein. Er musste Kraft tanken, denn sein Leben hatte gerade erst begonnen.

Ich bin mit Hunden aufgewachsen. Doch ehrlich gesagt, dachte ich nie ernsthaft daran, mir selbst einen anzuschaffen. Nun war er da. Kein Problem, du kannst gerne bleiben.

Ein treuer Begleiter

Forrest begleitet mich schon 10 Jahre. Mit der Zeit ist er viel rumgekommen. Wir haben unzählige Wälder erkundet, er war oft auf dem Pferdehof zu Besuch und hat Hundefreundschaften geknüpft, wir waren im Meer baden und haben Länder bereist. All die Erlebnisse haben uns zu einem tollen Team werden lassen. Forrest fragt nicht, wohin es geht. Er ist einfach dabei. Uns so haben wir zusammen die verschiedensten Lebensphasen durchlebt, weshalb mich wahrscheinlich niemand so gut kennt, wie er. Ich kann ihm nichts vormachen. Er hilft mir, ich selbst zu sein. Damit hat er viel dazu beigetragen, dass sich mein Leben zum Positiven verändert hat. Dafür bin ich ihm sehr dankbar!

Ich glaube, wenn wir uns bewusst auf unsere Hunde einlassen, passiert etwas, das unserer Seele unsagbar gut tut. Eine Zeit lang habe ich behauptet, dass Forrest unheimliches Glück hatte. Nun weiß ich, dass ich derjenige bin, der sich glücklich schätzen darf.

Kleine Zeitreise

Wer neugierig ist und Forrest als Welpen sehen möchte, darf sich gerne das folgende Video ansehen. Es ist ein kleiner Zusammenschnitt aus seinen ersten Lebensmonaten. Viel Spaß damit!

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