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Das Fressen von Gras gehört zu den ganz natürlichen Verhaltensweisen vieler Hunde. Es ist oft ein instinktiver Weg, auf körperliche Bedürfnisse zu reagieren – sei es zur Unterstützung der Verdauung, zur Beruhigung oder schlicht aus Neugier. In den meisten Fällen musst du deinem Hund dieses Verhalten nicht verbieten.
Wenn dein Hund allerdings sehr häufig oder plötzlich vermehrt Gras frisst, lohnt sich ein genauerer Blick. Wiederholtes, intensives Grasfressen kann ein Hinweis auf Unwohlsein oder ein gesundheitliches Ungleichgewicht sein – etwa im Magen-Darm-Trakt oder durch Stress. In solchen Fällen empfiehlt es sich, das Verhalten zu beobachten und gegebenenfalls tierärztlich abklären zu lassen.
Grund 1: Verdauungsprobleme
Der vermutlich häufigste Grund, warum Hunde Gras fressen ist, dass ein Verdauungsproblem vorliegt. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, verspüren Hunde instinktiv das Bedürfnis an Grashalmen zu kauen. Gras enthält Ballaststoffe und die Aufnahme regt den Verdauungsprozess an. Gleichzeitig kann es das Bedürfnis fördern, zu Erbrechen. Dies kann ein Vorteil sein kann, wenn z.B. ein scharfkantiger oder unverdaulicher Gegenstand verschluckt wurde.
Grund 2: Stress
Wenn sich dein Hund in seiner aktuellen Situation unwohl fühlt, kann es sein, dass er bei entsprechender Gelegenheit anfängt an Grashalmen zu kauen. Ist er überfordert oder aufgeregt ist, sinkt sein Blutzuckerspiegel. Durch die Aufnahme von Gras steigt dieser wieder an, was zum Wohlbefinden beiträgt. Dieses Verhalten wird auch als eine Übersprungshandlung gewertet, bei sich Hunde in eine vertraute Tätigkeit flüchten, die in einem gewissen Maße zur Entspannung beitragt.
Grund 3: Durst
Gras enthält Wasser, und wird daher von durstigen Hunden als Trinkquelle genutzt. Der Ertrag ist natürlich nicht ausreichend. Bitte denk daran, deinem Hund immer genug Wasser zur Verfügung zu stellen. Bei Spaziergängen empfehle ich, eine Trinkflasche mitzunehmen.
Grund 4: Zahnschmerzen
Hunde neigen dazu auf Gras zu kauen, wenn sie Zahnschmerzen haben. Bei dem Verdacht sollte man seinen Hund tagsüber genau beobachten, ob er bestimmte Verhaltensauffälligkeiten zeigt. Frisst er vielleicht etwas eigenartig, möglicherweise auch gar nicht oder nimmt er Gegenstände nicht mehr auf? Dann geh bitte mit deinem Hund zu einem Arzt, es könnte sich um eine Zahnproblem handeln.
Grund 5: Organische Beschwerden
Hast du den Eindruck, dass dein Hund etwas motivationslos oder sogar schwach ist? Dann solltest du auch hier ein gesundheitliches Problem in Betracht ziehen. Sollte dieser Zustand von Grasfressen begeleitet werden, kann es sich im schlimmsten Fall um ein ernstzunehmendes Thema wie Nieren- oder Leberprobleme handeln. Bitte lass deinen Hund von einem Tierarzt checken.
Grund 6: Langeweile / Neugier
Es kann sein, dass euer Hund ein bisschen Langeweile hat, sich mit seiner Umwelt beschäftigt und einfach mal probieren möchte. Vielen Hunden schmeckt Gras auch einfach gut.
Grund 7: Nachahmung
Manche Hunde machen einfach mit. Einer machts vor, der andere macht’s nach.
In diesem Fall sollte man das Fressen von Gras unterbrechen
Die Aufnahme von Gras normal. Dennoch solltest du darauf achten, dass dein Hund keine scharfkantigen Gräser frisst, die entweder die Maulhöhle und Speiseröhre verletzen oder Bauchschmerzen verursachen können. Wenn du weißt, dass es sich um eine Grasfläche handelt, die möglicherweise mit Perstiziden oder Dünger behandelt wurde, solltest du deinen Hund vom Fressen des Grases zurückhalten.